Der BusBimSlam wird vom Verein Grips veranstaltet und findet jedes Jahr im Juni als Teil der Bezirksfestwochen statt. (Wer´s ganz genau wissen will, kann hier nachlesen)
Das Besondere an dieser Veranstaltung: Fast alles ist anders 😀
An verkehrsgünstig und teil auch idyllisch gelegenen Spots treffen sich jeden Tag zu einer vereinbarten Uhrzeit Leute, setzen sich auf den Gehsteig, jemand nimmt das Mikrofon in die Hand, es werden Voting-Karten verteilt und los gehts. Das Zeitlimit wird durch die an- und abfahrenden Öffis definiert, also heißt es spontan und flexibel sein.
Beim BusBimSlam stehst du nicht auf einer Bühne sondern mitten im Leben. Vor und hinter dir laufen Menschen vorbei, manchmal fühlst du dich wie in einem Ameisenhaufen, aber das alles darf dich nicht aus dem Konzept bringen, denn du hast Publikum. Live-Experience at its best, könnte man sagen.
Ich war dort, hab´s erlebt und wusste: Nächste Woche, wenn diese Veranstaltung in meinem Bezirk gastiert, trete ich auch auf 🙂
Gesagt, getan.
Ein lustiges Gefühl, dort zu stehen wo ich normalerweise selbst Öffi fahre – nur diesmal nicht als Passantin sondern als Entertainerin. Es ist ziemlich viel los, aber ich sehe kein bekanntes Gesicht. Setze mich auf die Teilnahmeliste, schnappe mir einen Sitzpolster und mache es mir auf dem Asphalt gemütlich.
Da 9 Personen auftreten, wird diesmal nicht in Zweier-, sondern in Dreierteams um den Einzug in die nächste Runde gekämpft. Die Votingkarten werden ans Publikum verteilt und es geht los. Ich bin die zweite in meinem Team und trage „Ich will“ vor. Meiner Einschätzung nach die beste Performance, die ich jemals geliefert habe!!!
Das Publikum ist allerdings anderer Meinung und ich verpasse den Einzug in die nächste Runde.
Muss zugeben, dass ich ziemlich enttäuscht bin weil ich mich schon so auf meinen brandneuen, zweiten Text gefreut hatte. Schnappe mir einen Trostpreis, setze mich wieder auf meinen Platz und höre mir die restlichen Beiträge an. Anders als ich es bisher gewohnt war, sprechen mich die heutigen Performances gar nicht an.
Als ich aufstehe, um zu gehen, greift eine Zuhörerin nach meinem Arm, lächelt mich aufmunternd an und sagt: „Ich finde, du warst toll – wenn es nach mir gegangen wäre, wärst du weitergekommen!“ Ich bedanke mich für ihr Feedback und gönne mir einen ausgedehnten Sommerspaziergang am Flussufer.
Fazit: Es kann nicht immer rocken.
Aber ein Gutes hatte dieser Tag auf jeden Fall – diesem Auftritt verdanke ich mein bislang absolutes Lieblings-Slamfoto 🙂